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Am 24.1.1801 pachtete Israel VI. Plöhn, geb. 23.12.1770 in Nortorf/Bünzen, die Kornwassermühle in Bünzen. Er war dort Pachtmüller bis zu seinem Tod 1831. Am 08.01.1811 stirbt der Vater von Israel VI. Plöhn, Hans Jürgen Plöhn, bei seinem Sohn in der Mühle zu Bünzen. Er war von 1773 bis 1798 Pächter der Oel- und Lohmühle Neumühlen Während seiner Pachtzeit gehörte auch das Wohnhaus, die anderen Gebäude und das Land zur Pachtung. Der „Kleef" wurde an Barthold Höhnke in Bargfeld verkauft. Die anderen bei der Feldaufteilung erhaltenen Ländereien blieben bei der Pachtung. Statt der Pferde und Kühe bezahlte Wichmann dem neuen Pächter 311 Mk Courant, die er dem Nachfolger in der Pacht wieder abliefern muß. Die Pacht betrug 1360 Mk Courant. Der Pächter muß Gebäude und Inventar nach einem aufgestellten Verzeichnis unterhalten. Ebenso muß er Prediger-, Schul- und Gemeindelasten tragen, auch die Brandkassengelder. 1808 pachtet Plöhn bis 1813, 1818 bis 1831. Die Pachtsumme belief sich 1819 auf 1172 Mk 8 ß = 625 rbtlr 32 bs, 1825 auf 725 dän. Rth. 32 Sch. Von 1814 liegt mir eine Beschreibung der Gebäude vor (Quelle: ?): 1. Das W o h n h a u s hat 6 Fach Bindungswerk, ist 59 Fuß lang und 37 Fuß breit. Ein Flügel von 24x24 Fuß ist angebaut. Es hat einen Schornstein. Alle Außenwände sind bis auf 10 Fach mit gebrannten Ziegelsteinen ausgefüllt und mit Kalk gefugt. Der Keller von 13x14x7 Fuß ist von Feldsteinen in Lehm gemauert. Es hat Rethdach. In der Wohnstube ist ein eiserner Beileger, 2 Wandbetten, 1 doppelter Wandschrank und ein einfacher nahe der Tür. Eine zweite Stube ohne Wandbetten ist vorhanden. Ein Sandloch ist in einer Kammer mit zwei Wandbetten. Im Garten sind 11 Fruchtbäume. 2. Die M ü h l e, 37x35 Fuß groß. Die Ostseite geht schräg herunter, ist aus Fachwerk, im Süden und Westen mit gebrannten Steintafeln, im Norden und Osten mit Eichen-brettern. Sie hat Pfannendach. Vorhanden sind ein Mahlgang und ein Grützwerk. Das Wasserrad hat 11 ½ Fuß Durchmesser und ist 4 Fuß breit. Am Mühlengebäude befindet sich ein Schweinestall. 3. Das V e r l e h n t h a u s hat 6 Fach, ist 50x35 Fuß groß, hat Rethdach. 4. Die S c h e u n e ist 48x36 Fuß, hat Rethdach, Fachwerk mit Ziegelsteinen in Lehm ge-mauert und im Westen eichene Bretter. 5. Das B a c k h a u s ist 24x14x10 Fuß. Die drei Wände sind von Bindungswerk, die vierte Seite nimmt der Backofen ein. Die Mündung des Backofens ist in der Mitte des Raumes. Norder- und Osterseite haben Fachwerk, mit Ziegelsteinen, die Westerseite Eichen-bretter. Es hat Pfannendach. 6. An L a n d sind 26 Tonnen Acker und 8 Tonnen Wiesen dabei.
7. Der G e b ä u
d e w e r t: Haus 1200 Mk, Backhaus 120 Mk, Verlehnthaus 550 Mk, Mühle 4200 Mk.
Die Scheune ist 1804 gebaut. 1831 pachtete Plöhn wieder, obgleich er nicht der höchstbietende Liebhaber war, für 570 Rbthr auf 3 Jahre. Die Pacht war bedeutend heraufgetrieben, und Plöhn erklärte gleich, daß die Mühle die Pacht nicht tragen könne. Er hatte aber bedeutenden Korn- und Holzhandel dabei. Plöhn starb 1831. Die Erben können die Pacht nicht aufbringen, sie würden die geringen Ersparnisse daran geben müssen. Nun hatte C l a u s M ö l l e r, bisher Müller in Ridders sich bereit erklärt, in den Plöhn'schen Pachtkontrakt zu treten. Die Rentekammer genehmigte dies am 4.6.1831. Möller pachtet noch mal von 1837-49. Die Kornwassermühle in Bünzen war bereits 1541 vorhanden. Sie besteht noch heute und steht unter Denkmalschutz.
Quelle: Walter Heesch, Windmühlen in Schleswig-Holstein in alten Ansichten, Bd. 8, 1996 Die Geschichte der Mühle und die Müller seit 1541 wurden von Georg Reimer in folgenden Werken beschrieben:
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